Deutsche Kinder und die PISA-Studie

Die Ergebnisse der PISA-Studie sind wieder da, und es gibt wieder einmal leider keine gute Nachrichten für Deutschland: Die deutschen Schülerinnen und Schüler schneiden erneut unterdurchschnittlich ab. Viele Eltern, Lehrerinnen und Lehrer sowie Bildungsexperten sind besorgt über diese Entwicklung, aber ist es wirklich so überraschend? Wo liegen die Gründe dafür, warum deutsche Kinder in der PISA-Studie wieder einmal „failen“. Ist wirklich das desolate Schulsystem daran schuld? Oder war es diesmal doch diese leidige Corona-Homeschooling-Misere? „Nach der Corona-Pandemie fallen die Kompetenzen von 15-jährigen Jugendlichen in Deutschland beim Lesen, in Mathematik und in den Naturwissenschaften im Durchschnitt schlechter aus als 2018″, schreibt beispielsweise ntv in einem Newsbeitrag.

Ja, aber…PISA und die deutsche Schullandschaft

Aber das kann ja nun wirklich nicht der Hauptgrund sein. Da gibt es doch noch das unterschiedliche Bildungssystem in den Bundesländern: Deutschland hat bekanntermaßen ein föderales Bildungssystem, was bedeutet, dass Bildungspolitik und Bildungsstandards von den 16 Bundesländern festgelegt werden. Dies führt zu erheblichen Unterschieden in den Lehrplänen, der Qualität der Schulen und den Bildungschancen von Kindern in verschiedenen Regionen. Während einige Bundesländer besser abschneiden, hinken andere deutlich hinterher. Siehe dazu die Übersicht von Statista: Sachsen Top, Bremen Flop. Dieses Ungleichgewicht ist also ein wesentlicher Faktor für die schlechten Ergebnisse in der PISA-Studie.

On-top ist sicher die „fehlende“ frühe Bildung und Betreuung ein schwerwiegender Faktor hin zum PISA-Desaster: Deutschland hat im Vergleich zu anderen Ländern ein relativ spätes Einschulungsalter. Dies bedeutet, dass Kinder weniger Zeit in der frühkindlichen Bildung und Betreuung verbringen, was sich nachteilig auf ihre kognitiven und sozialen Fähigkeiten auswirken kann. Frühkindliche Bildung ist ein entscheidender Faktor für den späteren schulischen Erfolg, und Deutschland sollte in diesem Bereich mehr investieren.

Da fehlt doch was – Lehrermangel und die PISA-Studienresultate

Dazu kommt dann noch Lehrermangel und – wenn es dann doch mal Studierende auf Lerhamt gibt – die sehr variierendeLehrerausbildung und -unterstützung. Die Qualität der Lehrerausbildung und -unterstützung variiert stark in Deutschland. Es gibt nicht genügend Anreize, talentierte Lehrerinnen und Lehrer anzuziehen und zu halten. Eine bessere Ausbildung und kontinuierliche Weiterbildung sind notwendig, um die Qualität des Unterrichts zu verbessern.

Zum Thema Chancengleichheit sei noch erwähnt, dass Deutschland nach wie vor ein Problem mit der Chancengleichheit im Bildungssystem hat. Kinder aus einkommensschwachen Familien haben oft weniger Zugang zu Bildungschancen und Unterstützung, was zu Bildungsungleichheit führt. Um die PISA-Ergebnisse zu verbessern, muss Deutschland dieses Problem angehen und sicherstellen, dass alle Kinder gleiche Bildungschancen haben. Und auch der hohe Prüfungsdruck und ein überfrachteter Lehrplan können dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler weniger Zeit für vertiefendes Lernen und kritisches Denken haben. Dies kann sich negativ auf ihre Fähigkeit auswirken, komplexe Probleme zu lösen, was in der PISA-Studie getestet wird. Wie unterschiedlich diese Pläne sind, zeigt sich beispielswiese auf der Seite Lehrer-Online.

Insgesamt sind die Ergebnisse der PISA-Studie eine Mahnung, dass Deutschland dringend Maßnahmen ergreifen muss, um sein Bildungssystem zu reformieren und zu verbessern. Unerheblich, ob man das nun in Sachsen oder Bremen aufgegriffen wird (wegen der „Qualitätsunterschiede laut Statista, siehe oben). Es ist wichtig zu erkennen, dass die verbesserungsbedürftigen Ergebnisse nicht aus dem Nichts kommen, sondern das Ergebnis von langjährigen Problemen im Bildungssystem sind. Die Zukunft unserer Kinder und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes hängen von einer besseren Bildung ab, und es ist an der Zeit, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um dies zu erreichen.

In diesem Sinne: Gute Nacht!

Danke für ein kurzes Feedback zum Beitrag :o)

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